Viktor Giacobbo

Die 6000 Franken unterstützen vier Studentinnen in Burkina Faso

Er mag als Satiriker eine spitze Zunge haben, wenn es aber um eine gute Sache geht, hat er ein weiches Herz: Viktor Giacobbo (66) zeigte sich an der Afrika-Soirée von Beauty-Expertin Bea Petri (63) grosszügig. Für einen guten Zweck ersteigerte er sich eine Statistenrolle. «Und das ausgerechnet in einem Film von Sabine Boss», so Giacobbo. Mit ihr hat er 2002 «Ernstfall in Havanna» gedreht.

In ihrem neusten Coup «Der Manager» wird Viktor nur eine Minirolle übernehmen und dafür bezahlt er auch noch grosszügig 6000 Franken. «Mit diesem Geld können vier junge Frauen in Burkina Faso je eine dreijährige Ausbildung machen», so Giacobbo.

Im Januar hat er gemeinsam mit Bea Petri das Ausbildungszentrum Nas Mode in Ouagadougou besucht. Nachdenklich sagt Giacobbo: «Wenn man aus dem Komfort kommt, den wir hier geniessen und auf eine solche Armut trifft, das sind Bilder, die man nicht wieder vergisst.»

Umso mehr beeindruckte ihn, was die Schminkbar-Unternehmerin Bea Petri in den letzten zehn Jahren hier geschaffen hat. «Derzeit sind 210 Frauen bei uns in Ausbildung», so Petri. «80 Prozent von ihnen können nachher auch auf ihrem Beruf arbeiten. Als Näherin, Coiffeuse, aber auch als Kosmetikerin. Burkina Faso hat eine grosse Filmkultur.»

Die Filmindustrie war es denn auch, warum Bea Petri 2008 von der Schweizer Hilfsorganisation Swisscontact um Unterstützung angefragt wurde. Und was die Macherin anpackt, macht sie richtig. Aus der Zusammenarbeit mit Nas Mode sind auch tiefe Freundschaften entstanden, etwa mit der Direktorin der Schule, Safi Ouattara (48), die auch an der Afrika-Soirée war.

«Sie gehört für mich zur Familie», so Bea Petri, die sich über jede Spende des Abends freute. Zum Schluss kamen 20 000 Franken zusammen. «Damit kann man viele Frauen glücklich machen», sagt Petri.

Giacobbo ersteigert sich Filmrolle

27. August 2018, Blick, von Katja Richard

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Viktor Giacobbo (61) über seinen neuen Kinofilm «Der grosse Kanton»

Demnächst kommt «Der grosse Kanton» in die Kinos. Der Film, in dem frühere deutsche Spitzenpolitiker wie Joschka Fischer (64), aber auch Schweizer Parteipräsidenten wie Philipp Müller (60) und Christian Levrat (42) auftreten, handelt von der speziellen Beziehung zwischen der Schweiz und Deutschland. Regisseur und Protagonist Viktor Giacobbo gibt Auskunft.

Warum machen Sie sich über die Deutschen lustig?

Viktor Giacobbo: Mache ich nicht. Im «Grossen Kanton» geht es ebenso um Schweizer wie Deutsche. Komisch-satirisches Potenzial haben höchstens die gegenseitigen Missverständnisse.

Was nervt Sie an Deutschen?

Wenig. Vielleicht «Grüzzi», «Fränkli» oder «Verhüeterli».

Was passiert, wenn Deutschland der Schweiz beitreten würde?

Flughafen- und Steuerprobleme wären nahezu gelöst, wir hätten einen 27. Kanton, eine Autoindustrie und eine Kriegsmarine. Das Bruttosozialprodukt würde explodieren und Angela Merkel wäre Regierungsrätin.

Was können wir von den Deutschen lernen?

Die direkte Sprache und Auseinandersetzung, die Liebe zur Schweiz und die Bevorzugung der Currywurst gegenüber dem Cervelat.

Und was können die Deutschen von den Schweizern lernen?

Ganz sicher die direkte Demokratie. Nach floppenden Grossprojekten wie Stuttgart 21 schauen sie etwas neidisch Richtung Schweiz. In dieser Sache waren sich alle Gesprächspartner im Film einig.

Ihre grösste Erkenntnis?

Ich habe realisiert, dass unser Land während Jahrhunderten zum Deutschen Reich gehörte, auch wenn viele meinen, wir hätten 1291 die Neutralität erfunden. Ausserdem, dass viele Deutsche nicht die Schweiz, sondern eher Bayern als Sonderfall sehen. Es machte auch Spass, einen Low-Budget-Film unabhängig zu realisieren.

Wandern Sie jetzt nach Deutschland aus?

Wieso sollte ich? Bin ja nach «Ernstfall in Havanna» auch hier geblieben.

Warum machen Sie sich über die Deutschen lustig?

3. April 2013, Blick, von Dominik Hug

Viktor Giacobbo (61) über seinen neuen Kinofilm «Der grosse Kanton» Demnächst kommt «Der grosse Kanton» in die Kinos. Der Film, […]

ZÜRICH. Die Schweiz ist um ein Satiremagazin reicher – und um einen Nobelpreisträger: « Giacobbo / Müller – Late Service Public» zeigt: Für gute Schweizer Late Night Comedy ist es nie zu spät.

Genüsslich blickt Viktor Giacobbo (55) auf die ausverkauften Ränge im Kaufleuten-Festsaal. Dennoch gaukelt er Überraschung vor: «Hätte ja sein können, dass niemand kommt.»

Das Publikum lacht schallend. Ein guter Anfang.

Fünf Jahre dauerte Giacobbos TV-Absenz. Sein Partner, Mike Müller (44), bekam gerade erst in «Tell» sein Fett ab. Trotz Nervosität: Die Lacher haben sie schon vor Übertragungsbeginn auf ihrer Seite.

Dass SF-Boss Ingrid Deltenre und Unterhaltungschefin Gabriela Amgarten auch da sind, verstehen die beiden Galgenvögel als Chance. Das Matriarchat des Schweizer Fernsehens habe sie weicher gemacht, erzählen sie. Müller witzelt: «Ich flüchtete mich in eine Scheinschwangerschaft.» Giacobbo : «Mir wuchsen sogar Brüste, doch ich liess sie mir heute zurückbinden.»

Gelacht wird auch später im 40-minütigen Satire-Magazin oft und gern. Auch wenn die Video-Clips von Giacobbo in Raab-Manier per Knopfdruck abgespielt werden und Müller leider im zweiten Teil der Sendung als Protokollschreiber neutralisiert wird. Immerhin ist er zuvor per Wikipedia-Eintrag zu einem gefakten Friedensnobelpreis gekommen.

Peter Tate ist als Einmannorchester wunderbar unkonventionell besetzt, die Christoph-Mörgeli-Parodie von Komiker Fabian Unteregger eine kleine Sensation. Nur aufgepasst, dass die Satiresendung nicht zum Polit-Format verkommt – oder wie gestern zur reinen Männerrunde.

Am Ende geizt das Publikum nicht mit Lob. Die Nervosität verzeiht man auch erfahrenen Komikern.

Und dass Otto Ineichen im Alleingang beweist, wie humorlos Politik sein kann, ist an und für sich bereits wieder ein Lacher.

So lustig war Viktor wirklich

28. Januar 2008, Blick, von Oliver Schmuki

ZÜRICH. Die Schweiz ist um ein Satiremagazin reicher – und um einen Nobelpreisträger: « Giacobbo / Müller – Late Service […]

2017