Viktor Giacobbo

, 20. August 2004, von Monika Freund

Plaudern im Wartezimmer

«SICKMEN» – Mit einer vierzigminütigen Improvisation haben Viktor Giacobbo, Mike Müller und Patrick Frey ihre CD getauft.«So gesund, wie man sich fühlt, muss man noch lange nicht sein», eröffnet Peter Schneider die selbst ernannte Expertenrunde, die am Mittwochabend im Casino-Theater über echte und eingebildete Krankheiten debattierte. Psychoanalytiker Schneider leitete das vierzigminütige Wartezimmergespräch. Mit der ziemlich improvisierten Runde wurde die CD mit einer Live-Aufnahme des Stücks «Sick Men» getauft.

Die Runde hatte publikumsmässig gegen das schöne Wetter anzukämpfen, bot den etwa dreissig Anwesenden aber eine amüsante Plauderstunde zu unangenehmen Problemen. Ohne Drehbuch handelte sie etwa von Patrick Freys Augenoperation, nach der er auf dem linken Auge eine Sicht hat wie ein unterkühlter Videoclip. Mike Müller gesteht eine Essstörung, die er aber nur zur Hälfte praktiziert, weil er sich nach dem Essen nicht übergeben will. Viktor Giacobbo erzählt von seiner Schulterentzündung, die ihm seinen ersten Ultraschall einbrachte, und Moderator Schneider glaubt, seine chronische Entzündung des Enddarmes mit Zigarren und der Absenz von jeglicher sportlicher Betätigung behandeln zu können. Das Publikum wird auch nicht von den Details seiner Stuhlbeschaffenheit verschont. Die Frage nach dem «Urologen-Finger» artet schliesslich in einen Streit aus. Nur Mike Müller hält sich zurück: «Ich gehöre zu den Menschen, die solche Sachen noch aus Spass machen.» Die ersten beiden Käufer der CD erhalten das Kinderbuch «Mein erster Arztkoffer» und den Roman «Narkose-Mord».

2017