Viktor Giacobbo

Zürichsee-Zeitung, 27. März 2006, von Karin Furrer

«Super», so die Prinzessin, und ging

Rapperswil Die 88. Knie-Premiere begeisterte – insbesondere wegen Viktor Giacobbo.
Bundespräsident MoritzLeuenberger sorgte für den grössten Lacher und Prinzessin Stefanie von Monaco für die einzige Flucht. Eine Knie-Premiere in Rapperswil ist immer etwas Besonderes.

Wie Fredy Knie vorausgesagt hatte, war an der Premiere nichts Schlechtes über das Programm des Circus Knie zu hören gewesen. «Das ist ein ungeschriebenes Gesetz», erklärte Martin Klöti am VIP-Apéro im Anschluss an die Vorstellung. Seit er ein kleiner Junge ist, besucht er den Circus Knie in Rapperswil. Da änderte auch der Wegzug von Rapperswil nach Arbon nichts. Dort habe er sich übrigens schon gut eingelebt. «Die erste Phase im Stadtpräsidenten-Amt war weniger stressig, als ich glaubte», sagte er lachend. Doch zurück zum Knie. Klöti findet: «Die Vorstellung war sehr, sehr gut und vor allem intelligent.» Klöti lobt insbesondere die Auftritte von Viktor Giacobbo. «Der Circus Knie hat erkannt, dass das Fernsehpublikum ein wichtiger Markt ist.» Er selber habe Viktor Giacobbo bisher kaum gekannt, weil er keinen Fernseher zuhause habe.

Nummer des Bundespräsidenten

Sehr gut kennen sich hingegen Bundespräsident Moritz Leuenberger und Viktor Giacobbo. Sie seien seit Jahren Freunde, meinte Giacobbo. So verwundert es nicht, dass er den Bundespräsidenten, der weit vorne im Publikum sass, unverhofft in einen seiner Auftritte integrierte. So fragte er ihn: «In welcher Branche bist du tätig?» Leuenberger antwortete: «Ich arbeite auch in einem Zirkus.» Gelächter im Publikum. Und dann weiter: «Ja, ich kenne diesen kleinen Zirkus, in dem niemand weiss, wer der Chef ist.» Gelächter nun für Giacobbo. Und dann wieder Leuenberger, der 20 Jahre nicht mehr in einer Knie-Vorstellung war: «Doch, doch, die wüssten schon, wer der Chef sei, doch die Elefanten folgen ihm nur nie.»

Leuenberger erklärte später am Abend, dass er völlig überrumpelt gewesen sei, als Fredi Hinz – alias Viktor Giacobbo – plötzlich vor ihm stand. Leuenberger meinte schmunzelnd: «Viktor Giacobbo bekommt deswegen noch was zu hören.» In dem Moment war dieser friedlich beim Biertrinken und genoss die vielen Glückwünsche. «Mir geht es gut, und ich bin erleichtert», meinte Giacobbo. Auf die – natürlich nicht ernst gemeinte – Drohung von Moritz Leuenberger reagierte er gelassen. «Er hatte den grössten Lacher abgeräumt, er kann sich nicht beklagen.» Das tat er dann natürlich auch nicht.

Eine Prinzessin zu Gast

Eine bedrohliche Menschenmasse ballte sich zusammen, als ein ganz hoher VIP das Apéro-Zelt betrat. Es war Prinzessin Stefanie von Monaco, die sich in Rapperswil zeigte. Offenbar war sie überrascht, dass so viele Journalisten mit Mikrofonen, Fernseh- und Fotokameras vor Ort waren. So entschied sie rasch: keine Fotos. Auch ein kurzes Interview war nicht möglich. Auf die Frage, wie sie denn die Vorstellung fand, meinte sie nur «c’était super» und verschwand. Sie ging so schnell, wie sie kam, so dass viele nicht mal mitbekamen, dass sie überhaupt da war.

Ihr Ex-Partner, Franco Knie, hätte sowieso keine Zeit für sie gehabt. Er befand sich wie alle Knie-Familienmitglieder (ausser natürlich der kleine Ivan Frédéric) in einem Interview- und Fotomarathon. Im Blitzlichtgewitter im Speziellen natürlich Franco Knie jun. und seine Frau Linna, die diesen Sommer ihr erstes gemeinsames Kind erwarten.

Domeisen und Raubtiere

Ein jahrzehntelanger Knie-Fan ist der Rapperswiler Stadtpräsident Walter Domeisen. Wie viele Programme er bereits gesehen hat, kann er nicht genau beziffern. Er rechnet über den Daumen: «Dies ist die 88. Premiere, und ich gehe seit der Primarschule in die Vorstellungen. Also sind es etwa 50», meint er lachend. Domeisen findet, dass sich das Programm in den vielen Jahren stark verändert habe. «Es ist zum Beispiel viel harmonischer geworden, denn es gibt keine rauen Raubtiernummern mehr», sagte er. Domeisen gefällt die Entwicklung zu mehr Kunst, auch wenn ihm die Raubtier-Nummern gefallen haben. Als Tier-Narr outete sich übrigens auch Viktor Giacobbo, der zuerst mit einem Schwein auftrat und dann mit einem Kamel – einem mit zwei Airbags, wie er betonte. Giacobbo verriet: «Ich habe eine sehr innige Beziehung zu Tieren.» Und noch ein bisschen privater: «Bei mir zuhause habe ich zwei Hauskatzen.» Doch die Namen der Büsis verrät er nicht, das sei dann doch zuviel Privatleben.

2017