Viktor Giacobbo

Mit Scherzen über den Islam hat «Giacobbo/Müller» muslimische Kreise erzürnt. Jetzt nimmt Viktor Giacobbo Stellung: Er persönlich habe mehrheitlich positive Reaktionen erhalten.

Herr Giacobbo, Ihre Witze über den Islam haben in muslimischen Kreisen heftige Reaktionen ausgelöst. Überrascht Sie dies?

Dass religiöse Kreise keine Satire verstehen, bin ich gewohnt. Bis jetzt gab es solche Reaktionen aber vor allem von fundamentalistischen Christen. Wenn wir Religion zum Thema machen, passiert dies jedes Mal – egal, ob es um den Katholizismus, Evangelikale oder Scientology geht. Jetzt hat sich einfach gezeigt, dass die Muslime punkto Humor auch nicht besser sind als Christen.

Hatten Sie schon damit gerechnet, dass es Ärger geben wird, als Sie die
Islam-Witze vorbereiteten?

Es ging ja gar nicht um den Islam, sondern um ein Mars-Flugverbot. Wir machen uns keine Gedanken über die Reaktionen, sondern darüber, ob etwas aktuell und satirefähig ist oder nicht. Und wenn eine Religion ihren Gläubigen verbieten will, auf den Mars zu fliegen, dann ist das halt einfach komisch. Wenn der Papst den Katholiken verbieten würde, auf die Sonne zu fliegen, dann würden Muslime darüber auch lachen.

Was für Reaktionen haben Sie persönlich erhalten?

Mehrheitlich positive: Junge Muslime haben mir zum Teil über Twitter mitgeteilt, dass sie über unsere Scherze lachen konnten. Vom Islamischen Zentralrat übrigens bin ich enttäuscht. Von ihm hätte ich eigentlich ein Dankeschön erwartet.

Warum?

Weil wir uns regelmässig über islamfeindliche Schweizer lustig machen – das Minarettverbot ist bei uns mittlerweile ein Running-Gag. In der letzten Sendung sagte ich, dass es auf dem Mars wegen fehlender Minarette aussehe wie in der Schweiz. Und hier darf der Zentralrat dreimal raten, gegen wen das gerichtet war.

Werden Sie in den nächsten Sendungen weitere Islam-Witze bringen?

Es gibt keinen Fünfjahresplan darüber, worüber wir uns lustig machen wollen. Am meisten Stoff liefern immer noch unsere einheimischen Christen. Doch Thema wird, was aktuell ist – ob in der Politik, Wirtschaft oder Religion.

Nach Alexander Tschäppät, Birgit Steinegger und Massimo Rocchi sind nun erstmals auch Sie mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. Hatten Sie erwartet, dass es auch Sie einmal treffen wird?

Der Rassismusvorwurf ist in diesem Fall völlig lächerlich. Der Islam vereinigt wie das Christentum fast alle Rassen, uns wegen dieser Witze Rassismus vorzuwerfen, ist daher völlig absurd.

Neben der Religion ist auch die Politik eine häufige Zielscheibe. Gibts auch aus diesen Kreisen heftige Reaktionen?

Es stimmt, in der letzten Sendung haben wir uns mehr über Ueli Maurer lustig gemacht als über Muslime.

Und, hat Maurer sich auch beschwert?

Nein, er konnte immer schon gut einstecken. Die Politiker selber beschweren sich nicht, höchstens ihre Anhänger, die teilweise ebenfalls über einen fast religiösen Eifer verfügen. Das zieht sich übrigens durch alle politischen Lager. Wobei SVP-Anhänger etwas besser einstecken können – gewisse Linke haben dagegen das Gefühl, man dürfe sich nur über Rechte lustig machen.


Twitter-Fight mit Nora Illi:

Auf Twitter hat Viktor Giacobbo sich am Dienstag einen Fight mit Nora Illi geliefert, der Leiterin des Departements für Frauenangelegenheiten beim Islamischen Zentralrat Schweiz. Auf Illis Frage an Giacobbo, ob er den Mut hätte, antisemitische Klischees in gleicher Dichte Juden an den Kopf zu werfen, wie er es bei den Muslimen getan habe, antwortete er der Burkaträgerin: «Hätten Sie den Mut, in einer öffentlichen Debatte Ihr Gesicht zu zeigen?»

«Junge Muslime konnten über die Scherze lachen»

6. Mai 2014, 20 Minuten Online, von Marco Lüssi

Mit Scherzen über den Islam hat «Giacobbo/Müller» muslimische Kreise erzürnt. Jetzt nimmt Viktor Giacobbo Stellung: Er persönlich habe mehrheitlich positive […]

Die SF-Haussatiriker Viktor Giacobbo und Mike Müller haben sich bei ihrer eigenen Pressestelle beschwert. Grund: Werbung ohne die Einwilligung des Duos.

Die Haussatiriker des Schweizer Fernsehens SF, Viktor Giacobbo und Mike Müller, haben sich bei ihrer eigenen Pressestelle beschwert. Diese erlaubte einem Elektronikfachmarkt, Werbung mit ihrer Sendung «Giacobbo/Müller – Late Service Public» zu machen.

Die SF-Pressestelle hatte Giacobbo und Müller allerdings nicht gefragt, ob die beiden damit einverstanden sind. Stein des Anstosses war eine Werbung eines Elektronikfachmarktes, die kürzlich mehreren Tageszeitungen beigelegt wurde. In den abgebildeten TV-Geräten wurden dabei Bilder der Satire-Sendung integriert.

Intern gab es Irritationen

Es habe deswegen intern einige Irritationen gegeben, sagte SF- Sprecher Marco Meroni zu einer Mitteilung, die der Sender am Montag verschickte. «Die beiden Satiriker wollen aus Prinzip für gar niemanden Werbung machen, damit ihre Unabhängigkeit nicht gefährdet wird», sagte Meroni weiter. Man habe es aber leider unterlassen, die beiden zu fragen.

Dass der Elektronikfachmarkt SF-Bilder verwenden darf, ist nichts Ungewöhnliches. Das Fernsehen stellt ihm regelmässig Aufnahmen ihrer Sendungen zur Verfügung und kommt so zu einer zusätzlichen Werbeplattform.

Giacobbo/Müller wehren sich gegen Werbung

18. Oktober 2010, 20 Minuten Online, von SDA

Die SF-Haussatiriker Viktor Giacobbo und Mike Müller haben sich bei ihrer eigenen Pressestelle beschwert. Grund: Werbung ohne die Einwilligung des […]

2017