Viktor Giacobbo

, 3. November 2010, von Fabian Fellmann

Die CVP lacht nicht mit

Über den Humorfaktor in der sonntäglichen Satiresendung «Giacobbo/Müller» kann man sich ja streiten. Über jenen im Generalsekretariat der CVP Schweiz hingegen gibt es keinen Zweifel: Humor ist dort inexistent. Der jüngste Auftritt des handzahmen Mitkicherers Toni Brunner versetzte die CVP jedenfalls derart in Rage, dass sie gestern ein geharnischtes Communiqué versandte: Beim «Gratisauftritt» des SVP-Präsidenten «in launiger Atmosphäre» seien «Inhalt und Konsequenzen der Ausschaffungsinitiative verharmlost» worden. Das Politohr der CVP funktionierte aber nicht gut genug, um Viktor Giacobbos Abstimmungsempfehlung richtig mitzuschreiben: Der gab unmissverständlich zu Protokoll, dass er noch nicht wisse, ob er den Gegenvorschlag annehmen oder gleich mitsamt der Ausschaffungsinitiative ablehnen soll. «Bei einem Stimmzettel, der einem Lottoschein gleicht, ist Aufklärung nötig», findet hingegen die CVP Schweiz, Verfechterin des Gegenvorschlags und offenbar mit wenig Vertrauen in die Stimmbürger gesegnet. Zu Unrecht, liebe CVP: Die verstehen nicht nur Abstimmungszettel und taktische Stimmabgaben. Sondern auch Satire.

2017